Mittwoch, 4. Juni 2014

Und bereits am Dienstag...

...drohte mir mein Chef mit der "betriebsbedingten Kündigung". Der Wink war ganz deutlich und unmissverständlich. Und er kam, wie nicht anders von ihm zu erwarten, in einer Art vorwurfsvollem Ton heraus, so dass ich mich vermutlich fragen soll, was ich noch alles tun kann, um das zu vermeiden. Oder ob ich mit Schuld an der Situation bin. Wahrscheinlich möchte er, dass ich (wie mein Kollege) auf meinen Urlaub verzichte. Dreimal laut gelacht! Als Reaktion auf diesen Spruch habe ich gestern als ich ging, demonstrativ meinen ausgefüllten Urlaubsantrag auf dem Tisch liegen lassen. Und in Kürze wird der nächste folgen, denn es sind auch dann immer noch sieben Tage Resturlaub übrig. Ich habe ihn direkt gefragt, ob ich mich schon mal woanders bewerben soll, darauf reagierte er jedoch nicht wirklich. Mit dieser Reaktion hat er vermutlich gar nicht gerechnet. Ich bin äußerlich total ruhig geblieben. Auch nachdem ich später am Abend noch darüber nachgedacht habe, bin ich der Meinung, dass doch wohl der Geschäftsführer dafür die Verantwortung trägt, und nicht die Angestellten. Ich habe meine Arbeit gewissenhaft und so gut ich kann, erledigt. Alles weitere liegt nicht in meiner Verantwortung. Aufträge kommen sicher nicht von alleine angeflogen... mehr muss man dazu dann auch nicht sagen.

Dann später am Abend beim Zahnarzt, kam der nächste Hammer. Nicht nur dass mir 2-3 weitere Zähne gezogen werden sollen, falls keine Wurzelbehandlung mehr erfolgen kann, nein! Jetzt wurde auch noch Parodontose diagnostiziert. Es wird nun eine Behandlung dafür folgen. Als ich das hörte, ist mir wieder mal die Klappe runter gefallen. Irgendwann ist dann echt genug. In der Praxis konnte ich mich noch zusammenreißen, aber auf dem Weg nach Hause kamen dann die Tränen. Wobei die vermutlich flossen, weil sie einfach lange genug zurückgehalten wurden, und das Fass den besagten Tropfen, der es zum Überlaufen bringt, nun bekommen hatte.

Gestern Abend als ich um halb neun endlich zu Hause war, konnte ich auch dort nichts mit mir anfangen. Die Gedanken rotierten. Da ist die Angst vor der drohenden Arbeitslosigkeit, da ich auch mit Alg1 nur knapp über dem Hartz4-Satz liege. Und das hat auch noch zur Folge, dass mir im Falle eines Zahnersatz-Falles keine Bezuschussung der Krankenkasse zu Gute käme. Jetzt kann ich also nur noch hoffen, dass ich vor der Kündigung die zahnärztliche Behandlung abschließen kann. Das Geld dafür bringe ich jetzt noch auf. Wie es danach aussieht, mit einem Einkommen von unter 800 Euro monatlich, das weiß ich ja nur zu gut. Und ich habe Angst davor :-(

10 Kommentare:

  1. OH Himmel, ich sags doch auch immer wieder. Das Leben ist ein rießiges Arschloch!!! Kopf hoch! Halt die Ohren steif....
    *ganz lieb umärmel*

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  2. Danke Rika. Ich versuche, es nicht zu schwer zu nehmen. Bin mal auf seine Reaktion gespannt, wenn ich ihn nach einem Zwischenzeugnis frage.

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  3. Das Du es noch mit diesem Ars$ß(&!§%r von Chef aushalten kannst. Bei mir wäre schon längst Ende der Fahnenstange. Meine Nerven wären schon lange mit mir durch gegangen.

    "Bin mal auf seine Reaktion gespannt, wenn ich ihn nach einem Zwischenzeugnis frage."
    Diesen Satz musste ich mir mehrmals laut vorlesen! Ich hatte das erst so verstanden, das DU Deinem Chef ein Zwischenzeugnis ausstellen möchtest. ;-)))
    Auch von mir ein "Halt die Ohren steif" und liebe Grüße von Mr. Spaceartist

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    1. Hahahaha Das stelle ich mir auch lustig vor :D
      Ja, das mache ich. Den heutigen Tag habe ich schon mal gut hinter mich gebracht.
      Danke dir...

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  4. Angst haben ist okay. Sich von ihr nicht beeinflussen zu lassen eine Kunst. Es ist denke ich mir auch an der zeit diesen laden zu verlassen. Denn gesund ist das bestimmt nicht.
    Kopf hoch.

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    1. Das sehe ich auch so. Aber das alte Dilemma, kündigen geht nicht, krank rausgehen möchte ich eigentlich nicht, und einen neuen Job finden ist sehr sehr schwierig. Vielleicht wäre es für mich das Beste, wenn ich gekündigt werde. Nein, gesund geht anders. So langsam denke ich auch schon, dass die Sache mit dem Bein auch irgendwie damit zu tun hat...

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  5. Die oberen Köpfe wollen doch immer wieder ihre Verantwortung abschieben. Lernen die das kollektiv bei Leitungsseminaren?
    Ah, das mit deinen Zähnen ist sch..... ich halte fest die Daumen, dass die Behandlung bald abgeschlossen ist.

    Liebe Grüße
    ganga

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    1. Nein, das ist eher intuitiv denke ich. Bei Führungsseminaren hat meiner jedenfalls nicht Teil genommen :D
      Danke für deine Anteilnahme.

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  6. Schuld ist das liebste Argument von Chefs um den eigenen Profit zu erhöhen, und nur darum geht es. Profit erwirtschaften.
    Ich hab mich aus diesem Molloch ausgeklingt und gehe einfach nicht mehr arbeiten, versuche alles selbst anzubauen, was man zum Leben und Essen braucht, ist nicht immer einfach aber sehr erfüllend.
    Ein Tipp: Mach, wenn es zur Kündigung kommt, einfach auf krank-psychisch. Da bekommst Du noch eine ganze Weile Krankengeld und das ist fast genau soviel wie als wenn Du arbeitetst, hast aber keine Abgaben. Ich hab in der Zeit gut gelebt und mich sehr gut erholt, brauchte auch eine Auszeit, Burnout, weil die Chefs nie genug bekommen können, es ist nie genug, was man denen erwirtschaften kann, auch wenn man 200 % bringt, es wird denen nie genug sein und genau das hat meinen Ausstieg aus dem System in Gang gebracht.
    Noch ein Tipp: Bereite Deinen Ausstieg gut vor, such Dir eine Wohnung auf dem Land mit etwas Garten, ca. 300 m2 sollten es sein. Befasse Dich mit Wildkräutern von denen Du leben kannst. Überlege, was Du unbedingt zum Leben brauchst, man kann auf sehr viel verzichten, wenn man bereit zum Ausstieg ist.
    Du wirst es nicht bereuen, aus diesem System kann man nur noch aussteigen, sonst geht man krachen. Wenn Du nicht weiter weißt, kontaktiere mich über meinen Blog.
    LG Petra K.

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    1. Liebe Petra, das werde ich machen (dich kontaktieren). Ich habe da nämlich einige Fragen an dich...
      p.s. Das mit dem Krankengeld ist mir bewusst. Aber eigentlich möchte ich mich nicht wieder auf Depressionen krankschreiben lassen. Das hatte ich in den vergangenen Jahren mehrmals, dass ich krank aus einem Job raus bin. Ich möchte es diesmal anders machen.
      Danke für deinen Hinweis und bis bald!

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Vielen Dank für deinen Kommentar.
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