...drohte mir mein Chef mit der "betriebsbedingten Kündigung". Der Wink war ganz deutlich und unmissverständlich. Und er kam, wie nicht anders von ihm zu erwarten, in einer Art vorwurfsvollem Ton heraus, so dass ich mich vermutlich fragen soll, was ich noch alles tun kann, um das zu vermeiden. Oder ob ich mit Schuld an der Situation bin. Wahrscheinlich möchte er, dass ich (wie mein Kollege) auf meinen Urlaub verzichte. Dreimal laut gelacht! Als Reaktion auf diesen Spruch habe ich gestern als ich ging, demonstrativ meinen ausgefüllten Urlaubsantrag auf dem Tisch liegen lassen. Und in Kürze wird der nächste folgen, denn es sind auch dann immer noch sieben Tage Resturlaub übrig. Ich habe ihn direkt gefragt, ob ich mich schon mal woanders bewerben soll, darauf reagierte er jedoch nicht wirklich. Mit dieser Reaktion hat er vermutlich gar nicht gerechnet. Ich bin äußerlich total ruhig geblieben. Auch nachdem ich später am Abend noch darüber nachgedacht habe, bin ich der Meinung, dass doch wohl der Geschäftsführer dafür die Verantwortung trägt, und nicht die Angestellten. Ich habe meine Arbeit gewissenhaft und so gut ich kann, erledigt. Alles weitere liegt nicht in meiner Verantwortung. Aufträge kommen sicher nicht von alleine angeflogen... mehr muss man dazu dann auch nicht sagen.
Dann später am Abend beim Zahnarzt, kam der nächste Hammer. Nicht nur dass mir 2-3 weitere Zähne gezogen werden sollen, falls keine Wurzelbehandlung mehr erfolgen kann, nein! Jetzt wurde auch noch Parodontose diagnostiziert. Es wird nun eine Behandlung dafür folgen. Als ich das hörte, ist mir wieder mal die Klappe runter gefallen. Irgendwann ist dann echt genug. In der Praxis konnte ich mich noch zusammenreißen, aber auf dem Weg nach Hause kamen dann die Tränen. Wobei die vermutlich flossen, weil sie einfach lange genug zurückgehalten wurden, und das Fass den besagten Tropfen, der es zum Überlaufen bringt, nun bekommen hatte.
Gestern Abend als ich um halb neun endlich zu Hause war, konnte ich auch dort nichts mit mir anfangen. Die Gedanken rotierten. Da ist die Angst vor der drohenden Arbeitslosigkeit, da ich auch mit Alg1 nur knapp über dem Hartz4-Satz liege. Und das hat auch noch zur Folge, dass mir im Falle eines Zahnersatz-Falles keine Bezuschussung der Krankenkasse zu Gute käme. Jetzt kann ich also nur noch hoffen, dass ich vor der Kündigung die zahnärztliche Behandlung abschließen kann. Das Geld dafür bringe ich jetzt noch auf. Wie es danach aussieht, mit einem Einkommen von unter 800 Euro monatlich, das weiß ich ja nur zu gut. Und ich habe Angst davor :-(