Sonntag, 23. September 2012

Query-Gesellschaft?

Schon mal gehört, den Ausdruck? Ich vorher auch nicht. Gestern Abend las ich einen inspirierenden Beitrag von Michael Seemann, 34, Kulturwissenschaftler und Publizist (im Netz unter @mspro bekannt). Das Thema ist die gesellschaftliche Singularität, oder auch die Query-Gesellschaft in naher Zukunft, das Ergebnis der Beeinflussung der Menschen durch Computer/Internet, das vom Autor aufgegriffen wurde.
Der Beitrag ist auf MMNews.de veröffentlicht und kann HIER gelesen werden.
Wirklich, eine sehr interessante Zukunftsvision, die mir Mut macht. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie man sich darauf hin entwickeln könnte, oder was in unserer jetzigen Gesellschaft (und vor allem WIE) abgeschafft werden müsste, um die Weichen dafür zu stellen.


Hier ein Abschnitt aus dem Artikel "Die gesellschaftliche Singularität" als Vorgeschmack, denn da muss man sich einige Minuten Zeit für nehmen.
"... Wenn man nun aus dieser Perspektive ein Geschichtsbuch in die Hand nimmt und von dort auf unser heutiges Jetzt blickt, ergibt sich folgendes Bild: Menschen geben Organisationen einen Blankoscheck auf einen Großteil ihrer Lebenszeit. Das gemeinsam Geschaffene kommt aber nur wenigen zu gute. Für alle möglichen Belange des Lebens muss man zu komischen Behörden, Unternehmen oder Agenturen gehen und dort um Klärung betteln. Man vergeudet seine Zeit in Shoppingmalls oder Supermärkten, nur um die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Jede wirtschaftliche Transaktion ist mit kognitiven Mehrleistungen verbunden. Und dennoch ist jeder Konsumbereich bereits viel zu komplex, um informierte Entscheidungen zu treffen.
Man hat fast immer und fast überall Menschen über sich, die einem Befehle erteilen können. Wenn man nicht spurt, kann das existenzbedrohend sein. Wenn man eine gute Idee hat, wird sie abgebügelt und man hat eh nicht die Zeit, sie zu realisieren. Wenn es um die politische Gestaltung geht, muss man sich mit Leuten einigen, die ein völlig verschrobenes Weltbild haben und deren Ängste jeden Kompromiss verwässern und gute Ideen verhindern. Obwohl man sie hasst, muss man in von ihnen designten Systemen leben, nur weil sie die Mehrheit sind...."

8 Kommentare:

  1. beängstigend - weil leider wahr ....

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  2. Super Artikel, allein der Ausschnitt bringt es voll auf den Punkt, aber wie man das System ändern soll weiß ich leider auch nicht, vor allem weil ich viele Menschen kenne die es offensichtlich auch so haben wollen.

    Ach übrigens, ich bin über meinen Schock was die Doku bei Arte angeht weg ;-) ich hätte gerne ein friedliches Staatenbündnis aber keine Union..

    Liest Du das Blog "Alles Schall und Rauch"? Der Autor befindet sich gerade im Iran und veröffentlicht hoch interessante Artikel, l G Regina

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  3. ich find's viel eher beängstigend, was jetzt gerade abläuft.

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  4. Hi Regina, ob sie es so "haben wollen" oder ob ihnen einfach nichts anderes einfällt weil sie zu träge sind, man weiß es nicht. Viele sind auch mit dem täglichen Überlebenskampf so beschäftigt, dass ihnen keine Kraft mehr bleibt. Da kenne ich einige sogar persönlich. Allgemeines Desinteresse weil sich schon längst Resignation ausgebreitet hat, ist aber wohl das vorherrschende Thema. Ich bin der Meinung, man kann das ändern. Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde weiter dran bleiben.
    Der europäische Gedanke war nicht schlecht.
    Schlecht ist nur, was sie daraus jetzt gemacht haben!
    Wieder so eine Institution, wie im Artikel erwähnt. Ein Riesen-Geld-Apparat...

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  5. Sicher gibt es auch viele Menschen bei uns die so damit beschäftigt sind sich und ihre Familien durchzubringen, das sie für nichts anderes mehr Zeit und Energie haben. Ich habe eher von Leuten in meinem Umfeld gesprochen, denen es durch die Bank gut geht und die andererseits nur am schimpfen sind aber kümmern wollen sie sich auch nicht weil das mit Arbeit zu tun hat. Eventuell habe ich eine Alternative entdeckt. Die "Freien Wähler" treten 2013 Bundesweit an und werden aktiv von der" Wahlalternative 2013" unterstützt, die mit dem "Bündnis Bürgerwille" zusammen arbeiten. Ich habe mich bei der "Wahlalternative 2013" eingetragebn und eine aktive Mitarbeit zugesagt, die sieht dann so aus das ich Prospekte bei mir in der Umgebung verteile, ob das jetzt die Lösung ist weiß ich natürlich auch nicht aber für mich ist es ein Anfang aktiv zu werden, l G Regina

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    1. Hi Regina, das klingt interessant. Wär nett wenn du mich darüber auf dem Laufenden hieltest :-)

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  6. Wenn ich mein Leben ständig beweisen und nachweisen muss bin ich unfrei. Wenn ich um meine "Freiheit" betteln muss und diese auch noch "geregelt" wird bin ich nicht nur unfrei sondern eigentlich schon eingesperrt. Die Resignation nur eine Folge des Ungleichgewichtes, das im Grunde nur die Betroffenen interessiert. Jene haben aber damit zu tun am Leben zu bleiben. Da bleibt keine Zeit für Rebellionen. Da ist nicht mal Zeit sich darüber zu ärgern. Da ist nur Zeit für Managment und immer wieder die zehrende Frage, wieviel Geld das alles kostet. Es wäre einfach schön, wenn es ein paar mehr Ecken in den Räumen geben würde, in denen sich Alternatives auch entwickeln könnte. Leider ist genau das nahetzu unmöglich, denn alles ist geregelt. Sogar die Alternativen.

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    1. Hallo Susanna, sehe ich auch so. Man kann nur versuchen, doch irgendwo ein Eckchen zu finden. Immer wieder.

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Vielen Dank für deinen Kommentar.
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